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von Reuschenberg Stiftung

Stifter: Heinrich von Reuschenberg                            Gründungsdatum: 10. Februar 1574
Förderschwerpunkt: Finanzielle Förderung von Studenten der katholischen Theologie und Priesteramtsanwärter

 

 

 

Die Familie Heinrichs von Reuschenberg (um 1528-1603) war dem Deutschen Orden eng verbunden und so wurde auch von Reuschenberg selbst ab 1547 Mitglied des Ordens in der Ballei Biesen. Der Deutsche Orden war ein Ritterorden, der sich neben militärischen Aufgaben vor allem für Kranke und Arme einsetzte. Diese Bereitschaft zum selbstlosen Helfen lässt sich auf das Weltbild der Ordensbrüder zurückführen: gestiftet wurde häufig, und zwar in erster Linie, um durch ein irdisches Leben in Armut, Keuschheit und Gehorsam das eigene Seelenheil im Himmel zu gewährleisten. Ganz im Sinne des Ordens und der Gegenreformation, deren Anhänger von Reuschenberg war, setzte er sich auch für ein neues Bildungsprogramm ein und stiftete deshalb im Namen seiner Ballei Studienplätze; so auch zwölf Plätze für das Laurentianum: drei für Adelige, drei für Bürgerliche und drei für arme Bewerber.

Die Stiftungsurkunde Heinrichs von Reuschenberg ist ein besonders einducksvolles Beispiel dafür, wie Anforderungen und Vorgaben der Stifter an die Destinatäre sich im Laufe der Zeit verändern können. Von Reuschenberg beschreibt über viele Seiten hinweg äußerst destailliert, wie sich die zukünftigen Nutznießer seiner Stiftung zu verhalten haben. Ein Beispiel: „Latein soll Jederzeitt Ire spräch sein unnd da einer Teusch reden wurde, soll nach wolgefallen des Hern Regenten punyrt [bestraft] werden.“ Diese Anordnung ist so in der heutigen Zeit natürlich weder umsetzbar noch sinnvoll. Die zum Teil jahrhundertealten Schriftstücke müssen heute deshalb genau interpretiert und eventuell behutsam auf neue Wirklichkeiten und Umstände übertragen bzw. ihnen angepasst werden.

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