Daniel Brunsch

Wie kam es, dass Sie sich ausgerechnet beim Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds um ein Stipendium beworben haben?

Ich habe in Köln promoviert, brauchte dringend Geld und bin nach der Arbeit einfach mal vorbeigefahren. Ich habe mich gleich 15 Minuten bei Abgabe meiner Unterlagen verquatscht…das war schon besonders und hat Lust auf die Stiftung gemacht. Wobei ich ehrlicherweise das Geld ohne persönlichen Draht damals auch genommen hätte 😊.

Haben Sie auch unsere ideellen Förderprogramme in Anspruch genommen und haben Ihnen diese weitergeholfen?

Ja, habe ich. Wobei mich weniger die Inhalte als die Bekanntschaften und der Austausch inspiriert und bereichert haben.

Wie verlief Ihr Weg in den Beruf?

Während meiner Promotion in Köln habe ich meine Selbstständigkeit gestartet. Damals wurde ich vom Veranstaltungsleiter von Rock im Park gefragt, ob ich mein Wissen um Kommunikation mit großen Menschenmengen nicht in Krisen (z.B. Unwetter) auf ihrem Event einsetzen könnte. Das fand ich gut. Als er dann meinte, dass ich im Ernstfall vor 60.000 Menschen auf die Bühne gehen sollte, hab ich den Hörer ganz schnell wieder aufgelegt. Heute stehe ich mit meinem Team von „Guardian Angels“ regelmäßig bei Großveranstaltungen auf der Bühne oder an den Lautsprecheranlagen und begleite viele Menschen durch verunsichernde Situationen.

Engagieren Sie sich ehrenamtlich und gibt es eine Schnittstelle zwischen Ihrem Ehrenamt und Ihrem Beruf?

Ja, bei mir dreht sich beruflich und ehrenamtlich alles um Krisen- und Konfliktkommunikation. Neben Awareness-, Antidiskriminierungs- und sicherheitskommunikativen Konzepten für Veranstaltungen arbeite ich im Knast als ehrenamtlicher Coach…wobei Covid Besuche gerade sehr erschwert.

Haben Sie eine bestimmte positive Erinnerung, die Sie mit dem Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds verbinden?

Ja, zahlreiche Stiftungsfeste und der Stiftungstag in Hamburg – tolle Netzwerkmöglichkeiten…und damit meine ich Parties!

Welche Tipps können Sie unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten für Ihr Studium oder das spätere Berufsleben mit auf den Weg geben?

Ich möchte vor allem Menschen ermuntern, die sich bisher aufgrund ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, religiösen Ausrichtung oder einer anderen kategoriellen Zuordnung keine Chancen auf ein Stipendium ausgerechnet haben, sich zu bewerben. Ich habe viele Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen beim KGSF getroffen. Aufgrund von strukturellen und institutionellen Benachteiligungen habt ihr es eh oft schwieriger – Zeit für etwas Ausgleich 😉.